Warum beWERTen wir alles? Sollten wir uns nicht besser ganz von diesem Paradigma befreien?

Auf dem Blog „Der Mensch – Das Faszinierende Wesen“ wurde ein interessanter Artikel, „Weg vom Schuldgeld, hin zum unantastbaren Lebensgeld…“, eingestellt, der die 6.000 Jahre der Geschichte des Geldes bis in unsere Zeit hinein beschreibt. Plastisch beschreibt der Autor dieses Artikels, Carsten Rachow, die dahinterliegende Idee der Schuld gegenüber den „Göttern“, der Indoktrination unseres Glaubens, aber auch die Ideen der „Rebellen“ wie Jesus und Marx. Der eine, Jesus, sieht überhaupt nicht ein, dass er den „Göttern“ etwas schulde, der andere, Marx, sieht in dem Menschen einen produktiven WERT, der ausgeglichen werden sollte, mittels Geld.

Wie schon erwähnt, es ist ein interessanter Artikel, dabei ist die darauf entstandene Diskussion noch interessanter. Nämlich wie das Geldsystem von den Lesern und Leserinnen gesehen wird.

Unser Autor, Johannes Anunad, beteiligte sich ebenfalls daran. Martin Bartonitz fand seine Sichtweise und Erklärungen so interessant, dass er seinen Kommentar den Lesern als Beitrag zur Verfügung stellte. Hier ist er.

Warum beWERTen wir alles? Sollten wir uns nicht besser ganz von diesem Paradigma befreien?

Ich hatte vor Kurzem einen Text von Carsten Rachov im Artikel Weg vom Schuldgeld, hin zum unantastbaren Lebensgeld … hier ins Regal gestellt. Er scheint Viele anzusprechen, denn er wird mit viel Interesse gelesen. Johannes Anunad hat dazu einen Kommentar geschrieben, den ich hier als eigenständigen Artikel nochmals nach Vorne holen möchte, geht er doch konzeptionell noch einen wichtigen Schritt weiter:

„Arbeit im Sinne von reinem Gelderwerb ist keine Option mehr für mich – bereits seit 2013. Johannes Anunad, Lebensforscher sagt: „Dafür fasse ich überall, wo ich gebraucht werde, einfach tatkräftig mit an.“

Ich finde es faszinierend, mit welcher Raffinesse, Gedankenverdrehungen und Eloquenz hier ein im Grunde eben nach diesen Ausführungen über 6.000 Jahre altes Paradigma mit schönen Worten weiter ums Überleben kämpft: GELD. Zur Klarstellung: Ich greife hier nicht den Autor an – er schreibt lediglich nieder, was ich als Zeitgeist kenne und auch selber beschreibe. Ich verteufele auch nicht das GELD. ABER: Wir können (noch) anders wählen!

Zunächst die Gretchenfrage: Wollen wir lieber das kleinere Übel – oder etwas wirklich NEUES wählen??? Ganz konkret: WAS ändert sich denn wirklich, wenn es „Gratisgeld“ gäbe? Wenngleich schuld(en)- und zinsfrei? Das übrigens wird den Kryptowährungen ja ebenfalls nachgesagt – und obendrein der Vorteil der dezentralen „Wertschöpfung“…
NICHTS ändert sich letztlich am Prinzip: Die Menschheit verbleibt weiterhin im Paradigma, dass alles etwas „kostet“, alles einen „Wert“ hat – auch der Mensch übrigens  – der weiter in Geld ausgedrückt werden muss. IST DAS NATÜRLICH??? für mich: NEIN: Es ist lediglich Gehirnakrobatik, was ich hier gelesen habe – die ich selber allerdings ebenfalls früher einmal absolvierte… und dafür UBUNTU, den Gradido, alle möglichen Regionalwährungen und Zeitkonten, das „Informationsgeld usw. studierte. Es bleibt letztlich überall beim beWERTen!

Ich lade alle Leserinnen und Leser dazu ein, sich einmal selber zu prüfen, ob sie in der Lage sind, einem anderen Paradigma zu folgen: Der Bedingungslosigkeit des eigenen Selbstausdrucks. Im Vertrauen darauf, dass sie ein Grundrecht auf Leben haben – wie die ganze Natur übrigens – für das NICHTS bezahlt werden muss. Wo NICHTS verlangt wird, erwartet wird – weder von ihnen selber von anderen, noch von allen Anderen ihnen gegenüber… und dass ALLE anderen Menschen, einige früher, andere etwas später, dazu ebenfalls in der Lage sind, weil es ihrer Grundnatur entspricht, sich bedingungslos auszudrücken in ihrer eigenen Art und dafür von ihrer Mitwelt Anerkennung zu genießen: WERTSCHÄTZUNG also statt beWERTung.
UNMÖGLICH??? eben: Genau deswegen gibt es das Geld und wird es auch in diesem Artikel erneut verargumentiert – als angeblich unabdingbare „Organisationserfordernis“ gewissermaßen, damit Gesellschaft funktioniert.

Am Ende, als letztes Angebot, werden wir es sogar gänzlich geschenkt bekommen, das Geld, von „Denen“… damit wir noch etwas weiter mitspielen in dem alten BEWERTUNGPARADIGMA, während die heutige Erwerbsarbeit zu quasi 100% von Maschinen und Robotern erledigt wird. Nebenbei: Solche Prognosen werden von namhaften „Futuristen“, die Großkonzerne und Regierungen beraten, schon längst gemacht – und der Zeithorizont ist nur wenige Jahre weit entfernt… Ich schrieb kürzlich auch darüber.

ODER: Wir wechseln jetzt schleunigst das Spielfeld und besinnen uns endlich darauf, dass es an uns liegt, NUR an uns, ein Leben zu führen, das OHNE Bewertungen auskommt; ein Leben, in dem wir lernen und leben, was uns eigentlich ausmacht, nämlich was unser ureigener Ausdruck ist… und diesen Ausdruck, als „Gemeinwohlleistung“ der neuen Art, bedingungslos unserer Mitwelt zur Verfügung stellen, weil es „nur“ Ausdruck ist… also unsere NATUR – wie es die gesamte Natur schon immer macht…

Es klingt radikal und wird heftigen Widerspruch auslösen – weil wir neben zahllosen Glaubenssätzen ein sehr fundamentales Fehlprogramm in uns tragen: EXISTENZANGST! Da klingeln alle Alarmglocken! Dabei ist dieser Gedanke nur „natürlich“. Unser „menschliches“ Verhalten der letzten Tausenden von Jahren ist „unnatürlich“ und wir sollten alle Anstrengungen unternehmen, es unverzüglich zu heilen und damit zu überwinden – unseren unreflektierten Glauben an ein unausweichliches Bewerten, an WERT aller Art…

Schon 2012 schrieb ich in einem Artikel einige Gedanken dazu:

Was wäre, wenn Geld, Handel und auch Tauschen keine Optionen mehr darstellen würden für menschliches Miteinander?

Wir wären endlich frei, wenn wir es wirklich erfassen, um was es dabei geht: Das neue Paradigma würde nämlich lauten:

Es steht alles Benötigte im Übermaß zu Verfügung! Als kollektiver SELBSTAUSDRUCK und bedingungslos. Nutzt es in Dankbarkeit und verteilt es verantwortungsvoll – zum Wohle Aller!

Namaste
Johannes Anunad

 



Kategorien:Bankensystem, Bewusstsein, Frieden, Wandel

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1 Antwort

  1. es wird immer einen Preis geben müssen,es sei denn man wäre allein auf der Welt,aber selbst dann wäre das der Preis.
    Man kann das auch am Beispiel eines Bauern der Korn produziert festmachen.Selbst das erste Korn gehört ihm nicht.Es gibt also keinen Preis für das Korn weil es ihm nicht gehört,dennoch gibt er es weiter an einen Müller für einen bestimmten Preis.Das Wort Preis ist also lediglich eine Bezeichnung weil alles einen Namen haben muss damit sein Gegenüber weiss was gemeint ist.In Wirklichkeit ist mit dem Preis seine Arbeitsenergie gemeint die der Bauer investiert hat um das Feld zu bestellen,abzuernten usw,diese Arbeitsenergie tauscht er praktisch nur mit dem Müller der dem Bauern ein Teil seines Produktes ,hier das Mehl , zurück tauscht.Je nach Arbeitsaufwand gleicht der Müller mit dem Bauern die verbliebene Arbeitsenergie aus.Der Bauer hat jetzt also Mehl für das er selber keine Zeit hat es herzustellen weil er die Felder bestellen oder wieder herrichten muss.Er hat also einen Preis für sein eigenes Korn bezahlt das ihm jetzt in seiner gewünschten Form vorliegt

    Potenzieren wir das auf die Welt ,dann wird jedes Produkt,jeder Arbeitsschritt einen Preis haben,mindestens aber den Preis der Herstellung,wobei nicht der Preis der Preis ist ,sondern damit lediglich die Arbeitsenergie gemeint ist, denn das wäre korrekter.

    im Grunde genommen tauschen wir heute noch genauso wie vor 500 Jahren,wo sich zwei Menschen treffen und tauschen entsteht automatisch ein Marktplatz,das man das jetzt zentral steuert ,also feste Marktplätze einrichtet ist wohl der einzige Unterschied zu damals.Aber es wird immer so sein das alles seinen Preis hat,denn selbst ein „Nichts“ hat seinen Preis,nämlich den Preis nichts tauschen zu können

    • Lieber Wei, Du argumentierst zum Tauschen, vertrittst vehemment (ohne Fundament, wie mir scheint, es bleibt eine Behauptung auf der Basis unseres existierenden Bewertungs-DOGMAS!) die These, dass alles letztlich einen WERT habe…
      NATÜRLICH: Weil wir derzeit eben alles beWERTen!!!
      Ich biete dagegen ein neues Paradigma der wertSCHÄTZUNG an… Ausgangspunkt ist die NATÜRLICHKEIT, der Selbstausdruck und Dieser hat schlicht keine Bedingungen (ist also bedingungslos!), er ist sich selbst genug und intrinsisches Bedürfnis, dass es für die Menschen wieder zu entdecken gilt in sich selber… für die Stimmigkeit dieser Aussage brauchst Du Dir lediglich die gesamte Natur als Beispiel zu nehmen, der wir ebenfalls (eigentlich) angehören; wir betrachten uns derzeit lediglich als mehr oder weniger getrennt von allem Natürlichen, unser wahrNEHMUNGsfehler…

      Es ist für mich so überdeutlich erkennbar, WIE tiefe Fehlprogramme, basierend auf menschheitlicher Traumatisierung (vermeintliche Ur-Trennung vom All-Einen) uns da auf Menschheitsebene noch immer, also kollektiv im Wege stehen. Insofern betrachte ich Dich mit Deinen Ausführungen als typischen Repräsentanten der Gegenwart und der Hartnäckigkeit eines jahrtausende alten Dogmas (der beWERTung)…

      „Neophobic Shutdown“ nennt das die Psychologie (oder Neurologie?) auch:
      Ein Übermaß an „Andersartigkeit“ bzw. „Neuem“ führt zu einer Übersprungshandlung, die „inneren Türen“ gehen zu, die Empfänglichkeit für jegliche Argumente fällt auf „Null“ und der Gesprächspartner, respektive Leser springt auf ein vertrautes Themenfeld, das außerhalb des „gefährlichen Neulands“ liegt; oft zurück an den Anfang eines Gesprächs… (eigene vielfältige Coaching-Erfahrung!).

      So erlebe ich gerade Deine Ausführungen… kannst Du dazu berichten, WAS genau Dir daran offenbar so unvorstellbar vorkommt, an meinen Ausführungen in dem Beitrag???

  2. Bravo, ausgezeichnet !

    • Ach, warum ist das so schwierig, uns vom Geld und vom Bewerten von dies und das zu verabschieden, warum nur ? Eine Erklärung wäre die Gewohnheit und die andere, weil wir dieses feinere Niveau, jeder nach seinen Bedürfnissen (eher seelischen als materiellen Bedürfnissen ?) noch nicht erreicht haben. Viele können aufs Biertrinken am Stammtisch zwei mal die Woche oder sich regelmäßig zu besaufen (bitte entschuldigt dieses primitive Wort) nicht verzichten. Manche versorgen sich ohne jede Arbeit; wir bewerten das als kriminelle Handlung. Ohne jegliche Justiz geht es heutzutage wohl noch nicht.
      Und die praktische Methode der Spartaner, sich von denen, die dazu neigen, zu dem nicht akzeptierten Verhalten, von vornherein endgültig zu trennen, um dadurch im Paradiesischen leben zu können, das geht halt auch nicht. Mich interessiert der gangbare Weg zum Abschied vom Geld, meinetwegen in kleinen Schritten.
      Nimmt man nur den Sektor Immobilien. Keiner hätte die Möglichkeit, Immobilien zu kaufen oder zu verkaufen, zu vermieten oder zu mieten, dann müßte eine freiwillige Verteilungsbehörde geschaffen werden, die sich um all das kümmerte. Oder ? Da die Bevölkerung eher steigt, müßte die gesamte Nutzung unserer begrenzten Erde ebenfalls freiwillig geregelt sein; keine leichte Aufgabe, wenn es dabei unterschiedliche Meinungen gibt. Da gibt es zu mindest unsere Bodenreformansätze in Baden Württemberg. Was sind Euere Gedanken dazu ?

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